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"Farbecht"
Malerei aus dem Saarland in der Deutschen
Bundesbank, Hauptverwaltung Mainz (9.9. bis 15.10.2004)
Teilnehmende
Künstler/innen: Friederike Bauer, Monika Bohr, Sabine Loos, Andrea
Neumann, Dirk Rausch, Sabrina Sperl
Eine Ausstellungseinführung von
Ernest W. Uthemann (Auszug)
"Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das
Weltall sich begegnen." Paul
Cézanne, Gespräche mit Gasquet
"Was nützen mir die Farben, wenn ich nicht weiß,
was ich malen soll?" Montaigne, Essais
"..." "Den sechs Künstlerinnen und Künstlern dieser
Ausstellung haben die Farben sehr unterschiedliche Bilder "gestattet", in einem
Spektrum, das von der Figuration über die Gegenstandsanmutung und den "Bildraum
ohne Illusionsraum" bis zum Vorführen der Farbe als Konkretion reicht." "..."
"Komplexe Tiefenstaffelungen bieten auch die
mehrteiligen Bilder von Sabine Loos, hier allerdings vor allem als Folge
mehrschichtiger Überschneidungen abstrakter Formen. In dem Poliptychon "Gib 8"
etwa ist geknäueltes Lineament auf einfarbig blaue oder schwarze, rechteckige
Flächen gesetzt. Diese nehmen die Außenkonturen der vier Bildtafeln auf,
überschneiden sich aber mit ihnen und stellen so einen übergreifenden
Zusammenhang her. Ähnlich wirkt das Ausgreifen der Linienknäuel auf benachbarte
Tafeln. Durchschnitten werden alle Formen vom Kreuz zwischen den Tafeln,
gebildet von der dazwischen freiliegenden weißen Wand, die realiter ja hinter
den Bildern liegt, aber wegen der Unterbrechungen der gemalten Partien als
diesen vorgelagert erscheint: der Hintergrund besetzt den Vordergrund. Dazu
kommt, dass modulare Elemente aus Kunststoffdrucken eingefügt sind, die als
Hochdruck das Thema von negativ und positiv, vom Wechsel zwischen Figur und
Grund ebenfalls aufnehmen." "..."
" Alle sechs Künstlerinnen und Künstler haben mit
ihren Bildern, mit ihren Farben, auf je eigene (und eigenwillige) Art Orte
geschaffen, "wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen" können."
Ernest W. Uthemann (2003 bis 2012
Direktor der Stadtgalerie Saarbrücken)
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